„Stefan Plenkers – Raum und Zeichen“
10. Juni – 11. September 2011
Städtische Galerie Dresden, Kunstsammlung, Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden
Die Städtische Galerie Dresden widmet eine große Sonderausstellung  dem Werk von Stefan Plenkers, der zu den wesentlichen  Malerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts in Dresden zählt. Stefan Plenkers´ Gemälde der 1980er Jahre stehen im Mittelpunkt  der Ausstellung. Es wurden Leihgaben aus öffentlichen und privaten  Sammlungen in ganz Deutschland zusammengetragen. Anregungen zu diesen  Bildern gewann Stefan Plenkers unmittelbar von jenen Orten, an denen er  sich bewegte: Strände und Häfen, Atelier und Zirkus, Stadträume und  Gaststuben. All diese Szenen verarbeitet der Künstler jedoch nicht  erzählerisch; er schafft vielmehr verbaute Räume, die keine Geborgenheit  gewähren. Stürzende Linien halten den Blick des Betrachters auf, lassen  ihn abprallen und anstoßen.
Die Sicht von Innen nach Außen –  sei es auf eine Stadtlandschaft oder das Meer – verstellt Stefan  Plenkers durch eingeschobene  Wände, durch halb geschlossene Türen oder  ineinander verschachtelte Gemälde. Sie stoßen abrupt aufeinander und  verkanten, sodass sich der Betrachter seinen Weg durch das Bild erst  suchen muss. Die Motive bringt der Maler dabei mehr und mehr flächig zur  Geltung und verknappt sie dabei zusehends. Dieses feine Gespür für die  Lineatur verdankt sich seiner langjährigen Beschäftigung mit der Grafik.  Von dort aus gelangte Stefan Plenkers zur Malerei. So zeigen die  Kaltnadelradierungen der „Kneipenmappe“ von 1979/80 bereits die Tendenz  zu kargen Interieurs, in denen der Mensch keine Behausung findet. In  Stefan Plenkers‘ Werken ist seine intensive Beschäftigung mit der  Konstruktion der Bildräume zu sehen. Der Künstler arbeitet mit der  Struktur von Flächen und dem Wechselspiel zwischen Innen und Außen.  Malend und zeichnend stellt er die generelle Frage nach Lebensräumen. Reisen  nach West-Berlin, China und Frankreich führen Ende der 1980er Jahre zu  einer sich überschlagenden Formzersprengung. Als müsse Stefan Plenkers  die Geschwindigkeit in der visuellen Verarbeitung der Eindrücke erhöhen,  arbeitet er verstärkt mit Gestalt-Kürzeln und Andeutungen. Auch anhand  einer Vielzahl von Zeichnungen lässt sich in der Ausstellung dieser  Prozess hin zu zersplitterten Fragmenten nachvollziehen. Stefan  Plenkers wurde 1945 in Ebern/Bamberg geboren und wuchs in Görlitz auf.  Nach dem Abitur absolvierte er eine Lehre als Schriftsetzer, bevor er  von 1967 bis 1972 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden  Grafik studierte. Von 1980 bis 1982 war er Meisterschüler bei Prof.  Gerhard Kettner. Er lebt und arbeitet als freischaffender Maler und  Grafiker in Dresden.
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